Eine Besiedlungstheorie
Über die Geschichte von Nitzschka ist mit Abriß
des Schlosses 1947 viel Quellenmaterial verlorengegangen. Heutige Aussagen
über die Besiedlungsgeschichte bleiben momentan Mutmaßungen
Theorien, Herr Walter Sohormann aus Trebsen brachte hierzu etwas Licht
in das Dunkel. Wahrscheinlich wurde Nitzschka wie andere Dörfer unserer
Region durch die Einwanderung der Slawen von Osten her um 600 besiedelt.
Der Ortsname Nitzschka stammt aus dem Slawischen Er taucht mitunter als
„Nitzschkau, Nitzschkow“ in Quellenmaterial auf.
Die erste Ansiedlung muß in Unternitzschka bestanden
haben. Hier kann von der Anlage her den slawischen Rundling recht gut nachweisen.
In der Mitte steht die Linde (heute ein Dorfplatz) und herum befinden sich
die Häuser. Zudem gab es in der Nähe Wasser - die Mulde. Das
Wasser war bedeutend. Es wurde zum Fischfang, Wäsche waschen u.a.
genutzt. Etwa um 1100 setzte dann die deutsche Besiedlung ein. Vermutlich
siedelten die deutschen Bauern nun in Obernitzschka. Eine Burg entstand,
in der sich ein Ritter niederließ.
Zur gleichen Zeit muß auch das Rittergut in
Unternitzschka entstanden sein, es wurde außerhalb des Rundlings
gebaut. Die Deutschen siedelten in der Form des Zeilendorfes, die heutige
Muldenstraße (früher Erlengasse) könnte eine solche Ansiedlung
an den slawischen Rundling sein. In Obernitzschka könnte es die Straße
sein, die zum Rittergut führt. Es wird vermutet, daß es bis
zum 16.Jh zwei Herren in Nitzschka gab, die nebeneinander existierten die
Rittergüter Ober- und Unternitzschka. Später wurde wahrscheinlich
das Rittergut in Unternitzschka (heute Muldenstraße 6, ehemals Hof
Nordsieg, dann Wolf) vom Rittergut Obernitzschka übernommen. Man kennte
vielleicht behaupten, daß erst ab dieser Zeit aus zwei Dörfern
ein Dorf entstanden ist.