In der Schülerzeitung von Juli 1991 gefunden

Eine Besiedlungstheorie

Über die Geschichte von Nitzschka ist mit Abriß des Schlosses 1947 viel Quellenmaterial verlorengegangen. Heutige Aussagen über die Besiedlungsgeschichte bleiben momentan Mutmaßungen Theorien, Herr Walter Sohormann aus Trebsen brachte hierzu etwas Licht in das Dunkel. Wahrscheinlich wurde Nitzschka wie andere Dörfer unserer Region durch die Einwanderung der Slawen von Osten her um 600 besiedelt. Der Ortsname Nitzschka stammt aus dem Slawischen Er taucht mitunter als „Nitzschkau, Nitzschkow“ in Quellenmaterial auf.
Die erste Ansiedlung muß in Unternitzschka bestanden haben. Hier kann von der Anlage her den slawischen Rundling recht gut nachweisen. In der Mitte steht die Linde (heute ein Dorfplatz) und herum befinden sich die Häuser. Zudem gab es in der Nähe Wasser - die Mulde. Das Wasser war bedeutend. Es wurde zum Fischfang, Wäsche waschen u.a. genutzt. Etwa um 1100 setzte dann die deutsche Besiedlung ein. Vermutlich siedelten die deutschen Bauern nun in Obernitzschka. Eine Burg entstand, in der sich ein Ritter niederließ.
Zur gleichen Zeit muß auch das Rittergut in Unternitzschka entstanden sein, es wurde außerhalb des Rundlings gebaut. Die Deutschen siedelten in der Form des Zeilendorfes, die heutige Muldenstraße (früher Erlengasse) könnte eine solche Ansiedlung an den slawischen Rundling sein. In Obernitzschka könnte es die Straße sein, die zum Rittergut führt. Es wird vermutet, daß es bis zum 16.Jh zwei Herren in Nitzschka gab, die nebeneinander existierten die Rittergüter Ober- und Unternitzschka. Später wurde wahrscheinlich das Rittergut in Unternitzschka (heute Muldenstraße 6, ehemals Hof Nordsieg, dann Wolf) vom Rittergut Obernitzschka übernommen. Man kennte vielleicht behaupten, daß erst ab dieser Zeit aus zwei Dörfern ein Dorf entstanden ist.